Relevanz von Geschlecht und Vielfalt in Forschungsinhalten
Forschung entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern inmitten der Gesellschaft. Um den Nutzen der Forschungsergebnisse für die vielfältigen Bedürfnisse und Eigenschaften der Menschen zu optimieren, kann es notwendig sein, die menschliche Vielfalt bereits bei der Planung und Durchführung eines Forschungsprojekts zu berücksichtigen, z. B. bei der Hypothesenbildung, der Auswahl von Versuchsteilnehmenden, Methoden und Analysekategorien oder der Erstellung von Datensätzen. Das KIT steht für exzellente Forschung und gesellschaftliche Innovation – Geschlecht und Vielfalt in Forschungsinhalten mitzudenken, ist dabei von großer Relevanz.
Der Einbezug von Diversität und deren Integration in das Forschungsdesign tragen dazu bei, blinde Flecken zu vermeiden und damit qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Die Vielfältigkeit von Menschen ist dabei nicht nur in Fachrichtungen wie der Medizin relevant, in der sich Krankheitsbilder je nach Geschlecht oder Hautfarbe unterschiedlich äußern können – sie kann auch in technischen, naturwissenschaftlichen, wirtschaftlichen u.v.m. Forschungszusammenhängen eine entscheidende Rolle spielen. Kopflose Menschen in Online-Meetings, da die dahinterstehende KI dunkle Hautfarben vor virtuellen Hintergründen nicht erkennt, oder eine höhere Verletzungsgefahr bei Frauen, da Crashtest Dummies an einer männlichen Statur ausgerichtet sind, sind dabei nur einige Beispiele von vielen. Welche menschlichen Eigenschaften dem eigenen Forschungsvorhaben (nicht) zugrunde gelegt werden, kann den Outcome der wissenschaftlichen Forschung für die Gesellschaft entscheidend beeinflussen.
Verschiedene Mittelgeber für Forschungsprojekte, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), haben die Berücksichtigung von Geschlecht und Vielfalt daher als Kriterium in ihren Auswahlverfahren festgelegt. Forschende sind verpflichtet, die Bedeutung von Vielfältigkeit in ihrer Forschung bei der Antragstellung zu reflektieren und gegebenenfalls angemessen zu berücksichtigen. Das kann konkrete Auswirkungen auf Forschungsvorhaben haben, sowohl auf die Planung und Durchführung, als auch auf die Ergebnisse. Dabei sind Vielfaltsaspekte natürlich nicht für jedes Forschungsprojekt gleichermaßen relevant. Inwieweit Geschlecht und/oder weitere Vielfältigkeitsdimensionen für Ihr Forschungsvorhaben relevant sind, kann anhand folgender Checkliste überprüft werden:
Welche Beispiele und weiteren Informationen gibt es für meinen Fachbereich?
Geistes- und Sozialwissenschaften:
Ingenieurwissenschaften:
- Gendered Innovations: Engineering & Technology Case Studies
- DFG: Geschlecht und Vielfältigkeit in den Ingenieurwissenschaften